YOU WON`T FEEL A THING
Zu Panik, Obsession, Ritualität und Betäubung



Pawel Althamer [PL], Bogna Burska [PL], Ursula Döbereiner [D], Lili Dujourie [BE], Angelika Fojtuch [PL], Steffen Geisler [D], Lise Harlev [NL/D], Ellen Harvey [US], Hiwa K. [IQ/D], Agnieszka Kalinowska [PL], Grzegorz Klaman [PL], Piotr Kopik [PL], Pawel Kruk [PL], Dominik Lejman [PL], Yvette Mattern [US/D], Jill Mercedes [LU], Sebastian Meschenmoser [D], Ivan Moudov [BG], Anne Olofsson [SE], Dominik Pabis [PL], Dominika Skutnik [PL], Susanne Weirich [D], Monika Weiss [PL/US], Artur Zmijewski [PL] kuratiert von Aneta Szylak

In einer globalisierten und medialisierten Gegenwart wird von allen Seiten eine rationale Einstellung zum Leben und ein so genanntes "soziales" und "professionelles" Verhalten eingefordert. Die vielen verschiedenen, sich teilweise widersprechenden Zwänge und Erwartungen, denen das Individuum heute ausgesetzt ist, machen es ihm zunehmend schwerer, authentische Gefühle zu empfinden und auszuleben.

Statt dessen werden seine Emotionen von gesellschaftlichen, psychologischen und wirtschaftlichen Zwängen manipuliert und in bestimmte Bahnen geleitet. Die Ausstellung You Won't Feel A Thing thematisiert den aktuellen Geistes- und Seelenzustand des Individuums unter dem Druck einer rauen Gegenwart.

Die Auseinandersetzung mit verschiedenen, teilweise gegensätzlichen Verpflichtungen und Erwartungen, denen das Individuum heute ausgesetzt ist, machen es ihm zunehmend schwerer, authentische Gefühle zu empfinden und auszuleben.

Überwältigt von Gefühlen der Panik, Obsessionen oder der Sehnsucht nach Betäubung werden persönliche Rituale des Ausdehnens, Aussetzens oder Einfrierens von Zeit mobilisiert, um die Erfahrung eines eigenen privaten Raumes zu ermöglichen.

Die Ausstellung geht Gefühlen der Unsicherheit, emotionalen Leerstellen und leichten Rissen in der individuellen Wahrnehmung nach und zeigt Ängste auf, die im Alltag zum Teil unbemerkt bleiben. Die künstlerischen Arbeiten widmen sich dem Individuum in überhöhten Grenzzuständen zwischen Gefühlsbeherrschung und Kontrollverlust und untersuchen die Orte, an denen persönliche Zufriedenheit, Erfolg, angenehme Suchtbefriedigung und Konsum nicht länger in der Lage sind, die Auflösungserscheinungen des Selbst zu heilen.


Dealing with various, often-contradictory constraints and expectations, individuals are increasingly alienated from any ability to live out authentic emotions. Overwhelmed by panic, obsession or the desire for anesthesia, an increase of personal rituals seems to extend, suspend or freeze time in order to allow the experience of ones own private self. ?Tracking uncertain sensations as well as emotional gaps and slight cracks in individual perception, the exhibition indicates fears where they otherwise might pass unnoticed in everyday life. The works of art explore the individual in heightened borderline states between emotional control and its deprivation and approach those places where satisfaction, success, pleasureable addictions, and consumption are no longer able to cure the unbearable disintegration of the self.

Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Verbrecher Verlag mit Texten von Aneta Szylak und Magda Pustola.
Preis 18 Euro