Versuch, einen Platz in Berlin zu erfassen
mit Tina Born, Ursula Döbereiner, Kerstin Drechsel, Larissa Fassler,
Susanne Huth, Annette Kisling, Barbara Trautmann, Petra Trenkel
Am 18. Oktober 1974 beschloss Georges Perec, drei aufeinander folgende
Tage am Pariser Place Saint-Sulpice zu verbringen um zu notieren, was
man im allgemeinen nicht notiert: "was passiert, wenn nichts passiert
außer Zeit, Menschen, Autos und Wolken". Es war der Versuch die
Wirklichkeit zu transkribieren, das Banale, das "Infra-Gewöhnliche",
das Hintergrundgeräusch festzuhalten.
Die Ausstellung „Versuch, einen Platz in Berlin zu erfassen“ bezieht
sich auf dieses Experiment. Methodische mehr oder weniger
eng an Perecs literarischen Spiel mit Zeit und Ort
angelehnt, weben die Arbeiten der acht beteiligten Künstlerinnen ein
Netz aus analysierenden Modellen, wirklichkeitsnahen Bildern,
phantastischen Ansichten und freien Assoziationen um den
Rosa-Luxemburg-Platz, das den Blick auf etwas vermeintlich Bekanntes
mitten in Berlin verändert.